Cross – Begegnungen
Silvia Jung-Wiesenmayer
Die 1966 in Riedenburg im Altmühltal geborene Künstlerin ist gelernte Steinmetzin und studierte Bildhauerin. Sie arbeitet vorwiegend mit Bollinger Sandstein aus dem Schweizer Jura, für den die extrem feinkörnige Beschaffenheit und hellgraue Farbe kennzeichnend ist. Silvia Jung-Wiesenmayer lebt und arbeitet in der Nähe von Wangen im Allgäu unweit des Bodensees.
Wie sieht sie selbst den Bezug ihrer Skulptur zur Ehrenbürg?
„Diese Skulptur geht weg vom Pflanzlichen, verweist stattdessen mehr auf den Menschen und seine Begegnungen hin. Es ist wie beim aufeinander Zukommen, man kann nicht sofort erkennen, wohin es führt und ob ein Erkennen stattfindet. Es gibt von beiden Seiten ein Aufeinander ZU und wie im richtigen Leben geht man entweder aneinander vorbei oder man bleibt stehen und findet ein Gegenüber, ein Gespräch, ein Lächeln, ein Erkennen – die Wege kreuzen sich … sagt man.
Meine Formensprache lässt Hartes weich erscheinen, durch die Linienführung entsteht eine für einen Stein ungewohnte fließende Leichtigkeit.“
Wer denkt dabei nicht an das bereits im Jahr 1360 erstmals beurkundete Walberlafest auf dem Plateau der Ehrenbürg. Seit 1909 findet es am 1. Sonntag im Mai statt. Ursprünglich war es ein Patronatsfest für die Walburgiskapelle, zu dem die Bewohner der vielen zur Pfarrei Kirchehrenbach gehörigen Dörfer wallfahrten. Nach dem Gottesdienst deckten sie sich auf dem Markt, der sich um die Kirche entwickelte, mit den Dingen des täglichen Bedarfes ein. Im Jahr 1930 wurden 40.000 Besucher gezählt (nach Georg Knörlein).
Heute treffen sich nicht nur die Menschen aus den umliegenden Dörfern da oben zum Essen, Trinken und Plaudern, auch viele „Städter“ aus Nürnberg, Fürth, Erlangen, Forchheim, Bamberg und Bayreuth zieht das Fest alljährlich magisch an. Bei schönem Wetter gleicht der Berg dann einem überdimensionierten Ameisenhaufen. Für viele Kirchehrenbacher, die nicht mehr hier wohnen, ist das ein Pflichttermin und rangiert noch vor Familienfesten wie Geburtstage oder Weihnachten.
Hoch im Kurs als Möglichkeit des Treffens, der Begegnung stehen natürlich auch die Kirchweihfeste in den Orten rings um die Ehrenbürg.
Schön sind auch Alltagsbegegnungen beim Spazierengehen auf den vielen markierten Wanderwegen auf und um die Ehrenbürg, oder Begegnungen in den – leider nur noch wenigen – Wirtshäusern rund um den Berg. Das alles können Anlässe sein für kleine oder große Gespräche, manchmal auch einfach ein freundliches Zunicken, was ohne Worte so viel ausdrücken kann wie „Mein Gott, ist es hier schön.“
Weitere Informationen zu Silvia Jung-Wiesenmayer:
VITA
1966 * in Riedenburg
1992 Ausbildung zur Steinmetzin in Neuhaus Weiler
1999 Akademie der bildenden Künste in Stuttgart, bei Prof. Micha Ullman, Udo Koch
2003 Marktoberdorf Teilnahme „Stadt. Markt. Verwandlungen.“
2004 Organisation Studentenausstellung in Obersdorf, Villa Jauss „Souvenir Souvenir“ Kempten, Hofgarten Ausstellung „Rudolf Zorn Preis“, Leiterin Kunsträume Kempten (An der Quelle, Konturen des Gleitens)
Ausstellungen ab 2019
2019 Memmingen, Das Große Format, Kloster Irrsee, Gruppenausstellung, Meckatz, Brauerei Kunst und Genuss, Kempten, Marstallhalle, Bezigau, Kunst am Bach, Marktoberdorf, Künstlerhaus, Augsburg, Die Große Schwäbische 1.Preis, Immenstadt, Die Südliche
2020 Buxheim Kartause, Schwäbische Skulptura, Bad Wörishofen, KunstSommer, Kunstpreis Kunstverein, Augsburg, Die Große Schwäbische
2021 Villa Jauss, Der andere Blick – Gruppenausstellung
WEITERE SKULPTUREN